Briefe an Minna

Dieser Ort ist eine kleine Hommage. An leise Töne. An echtes Papier. An das Briefeschreiben, das mehr war als Mitteilung – nämlich Verbindung. Damals, als das Kratzen einer Feder bedeutungsvoller war als das nächste Update.

„Minna“ ist mein inneres Bild einer Brieffreundin – vielleicht ein bisschen wie du. Feinfühlig. Nachdenklich. Mit einem Herz für Langsamkeit, echte Worte und dieses gewisse Etwas, das sich nicht in Emojis ausdrücken lässt.

Ich schreibe ihr, weil sie zuhört, ohne sofort zu antworten. Weil sie zwischen den Zeilen liest. Weil sie Fragen stellt, die im Alltag oft untergehen. Und weil ich glaube, dass Briefe Raum schaffen, den wir im hektischen Takt der Welt oft vermissen.

In meinen Briefen geht es nicht um Ratschläge. Sondern um Rückverbindung. Um ein klareres Leben – manchmal alkoholfrei, manchmal einfach nur echt. Es geht um das leise Aufblühen, das geschieht, wenn wir uns selbst wieder spüren.

Vielleicht findest du dich zwischen den Zeilen wieder. Vielleicht erinnerst du dich an deine erste Brieffreundin. Vielleicht wirst du hier eine neue finden – in dir selbst.

Klar. Sanft. Ehrlich.
Mit einem Hauch Papier an den Fingerspitzen.

Möchtest du mitlesen, mitschwingen, mitdenken?
Dann bist du von Herzen willkommen.

Deine Michèle
frau.alkoholfrei

Brief #2 - Vom Kirschenpflücken und der Sehnsucht nach Tiefe

Liebste Minna, die „guten alten Zeiten“ haben mich ja schon immer fasziniert. Nicht, weil ich glaube, dass früher alles besser war. Nein, das war es definitiv nicht – vor allem nicht für viele Menschen, deren Stimmen damals kaum gehört wurden. Frauen, Kinder, Andersdenkende, Andersliebende – du weisst, was ich meine. Und trotzdem zieht mich diese andere Zeit an. Oder vielleicht eher das, was davon geblieben ist: eine gewisse Langsamkeit. Eine Würde im Alltag. Etwas Echtes.

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Brief #1 - Mein erster Brief an Minna

Liebste Minna,  heute schreibe ich dir zum ersten Mal, und es ist beinahe ein bisschen, als würde ich in einer Zeitkapsel in die Vergangenheit steigen. Da sind diese Erinnerungen an meine Jugendzeit, als ich meinen Brieffreundinnen mit Füllfederhalter und Tinte schrieb. Sorgfältig, mit Pausen dazwischen, als wären meine Gedanken etwas Heiliges. Damals war Schreiben noch ein kleines Ritual – kein flüchtiges Tippen, sondern ein bewusstes Teilen. Ich erinnere mich an das Knistern des Papiers, an das leise Kratzen der Feder, an das Gefühl, mit jemandem verbunden zu sein.

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